Folge aus Uelzen
Lage
Uelzen liegt am Rande der Lüneburger Heide. Die etwas über 33 Tausend - Einwohner grosse Kreisstadt befindet im gleichnamigen Landkreis. Geprägt ist Uelzen durch seine Fachwerkarchitektur weist zudem einige beachtliche Bauwerke der norddeutschen Backsteingotik auf.
Weg der Steine
Beim schlendern durch die Innenstadt von Uelzen fallen einen die vielen Steinskulpturen auf. Etwa alle 50 bis 100 Meter findet man eine Skulptur der Künstlerin Dagmar Glemme, die hier ihre eigene mythologische Welt geschaffen hat.
Rathaus
Die Wurzeln der heutigen Stadt liegen in Oldenstadt, einer Siedlung im Umfeld eines Klosters des 10. Jahrhunderts, von dem heute noch die ehemalige Klosterkirche Oldenstadt zeugt. Nach Unstimmigkeiten mit ihrem Grundherrn zog ein Teil der Einwohner um 1250 kurzerhand an das Westufer der Ilmenau und gründete dort eine eigene Stadt. Hiervon zeugt noch heute eine Inschrift am Portal des Alten Rathauses: „Am 13.Dezember 1270 verlieh Herzog Johann von Braunschweig dem Orte Loewenwolde (Ulessen) Stadtrechte.“ Infolge vorhandener Traditionen aus der Klosterzeit entwickelte sich Uelzen schnell zu einer wichtigen Brauerstadt mit großem Erfolg. Das Uelzener Bier war auch in den umliegenden Städten sehr beliebt, ganz zum Missfallen der konkurrierenden Bierbrauereien. Im Jahre 1649 zählte die Stadt Uelzen 58 Brauhäuser. Die Bierbrauer stellten von 1509 bis 1787 in ununterbrochener Folge den Bürgermeister der Stadt Uelzen. Weite Teile der bis in das 17. Jahrhundert stetig florierenden Stadt wurden durch eine Brandkatastrophe im Jahre 1646 vollständig vernichtet. Zeugnis eines raschen und tatkräftigen Wiederaufbaus legen noch heute zahlreiche ansprechende Fachwerkfassaden dieser Zeit ab. 1826 zerstörte ein erneuter Stadtbrand Teile der östlichen Altstadt. Schmerzliche Lücken in das Stadtbild riss schließlich der Zweite Weltkrieg. Dies kann man an heute noch anhand der verschiedensten Bauten sehen.
Uhlenköper
Uelzen wird im regionalen Sprachgebrauch auch die Uhlenköperstadt genannt. Dies rührt von der Sage her, dass ein Uelzer Bürger von einem Bauern Eulen die damals auch Uhlen genannt wurden anstelle von Birkhähnen kaufte. Eine Bronze-Statue an der Marienkirche erinnert an diese Sage. Ein Reiben an der Münze der Statue und gleichzeitiges Klimpern des Kleingeldes in der Hosentasche soll dafür sorgen, dass man immer genug Geld hat. Die Münze ist daher mittlerweile hellblank gerieben.
Hotel Stadt Hamburg
Das Hotel Stadt Hamburg wurde von Georg Ludwig Friedrich Laves errichtet
Schloss Holdenstedt
Das Schloss Holdenstedt ist ein ehemaliger Herrensitz, dessen Bau vom Beginn des 18. Jahrhunderts stammt und das durch Umbaumaßnahmen Mitte des 19. Jahrhunderts nunmehr eine stilisierte barocke Fassade schmückt. Zum Bauensemble gehört unter anderem neben dem Haupthaus ein weitläufiger Englischer Park, durch den hinter dem Schloss das Flüsschen "Hardau" fließt.
Museumsdorf Hösseringen
Im Landkreis Uelzen, in der Gemeinde Suderburg liegt das Museumsdorf Hösseringen. Es zeigt auf einem Gelände von etwa 100.000 m2 wesentliche Bautypen des niederdeutschen Hallenhauses.
Das Gelände ist von ausgedehnten Waldgebieten der Lüneburger Heide umgeben, die einen natürlichen Hintergrund für die Gebäude und landwirtschaftlichen Darstellungsflächen des Museumsdorfes bilden. Bei den ausgestellten Hallenhäusern handelt sich um originalgetreue Wiederaufbauten, die größtenteils aus dem Landkreis Uelzen stammen. Bis heute wurden 26 Bauten aus der Zeit zwischen 16. und 19. Jahrhundert wiedererrichtet. Prunkstück des Museumsdorfes ist das Hallenhaus des Brümmerhofes, ein Einzelhof aus dem frühen 17. Jahrhundert. In Dauerausstellungen werden Einblicke in Arbeitstechniken und Geräte der Imkerei, Schafhaltung, Spinnen, Weben, Schmieden und vieler weiterer ländlicher Handwerkstechniken gegeben. Neben den Ausstellungen wird insbesondere großer Wert darauf gelegt, alte Handwerke und deren Technik im ländlichen Raum im Arbeitsablauf darzustellen. So werden beispielsweise in der Schmiede häufig Pferde beschlagen oder in anderen Gebäuden Tücher gewebt oder Brot gebacken. Auch Bauerngärten der Zeit um 1900 werden bewirtschaftet und illustrieren das Leben der ländlichen Bevölkerung.
Der Eintritt in das Museumsdorf Hösseringen kostet zur Zeit 5,- EUR pro Erwachsener. Der Besuch lohnt sich aber auf alle Fälle.
Schleuse Uelzen
Neben dem Schiffshebewerk Lüneburg in Scharnebeck ist die Schleuse Uelzen I, bei Esterholz im Landkreis Uelzen, das zweite imposante Abstiegsbauwerk am Elbe-Seitenkanal. Die 1976 in Betrieb genommene Schleusenanlage ist eine Sparschleuse mit drei offenen, terrassenförmig seitlich der Schleusenkammer angeordneten Sparbecken. Sie bewältigt eine Hubhöhe von 23 m und zählt damit zu den größten Binnenschifffahrts-Schleusen Deutschlands.
Der Betrieb der Schleuse
Die Anlage besteht aus einer Schleusenkammer mit Ober- und Unterhaupt, drei Sparbecken, einem Schieberhaus, dem Unteren und Oberen Vorhafen sowie einem Pumpwerk. Da der Kanal keine nennenswerten natürlichen Zuflüsse besitzt, muss man das gesamte Wasser, das bei einer Schleusung in den unteren Kanalbereich abgeleitet wird, in den Oberen Vorhafen zurückpumpen. Um diese Wassermenge und damit die Betriebskosten möglichst gering zu halten, sind seitlich der Schleusenkammer drei offene Sparbecken angeordnet, wodurch das Verlustwasser auf 40 % der Schleusung beschränkt wird.
Daten der Schleuse
In den letzten Jahren hat sich ein Verkehrszuwachs auf über 8 Mio. Gütertonnen pro Jahr eingestellt, wobei in Spitzenzeiten alleine an der Schleuse Uelzen I bis zu 86 Schiffseinheiten pro Tag geschleust wurden.
Die am 2006 eingeweihte Schleuse Uelzen II ist die größte Sparschleuse der Welt und zählt zu den höchsten Binnenschifffahrts-Schleusen Deutschlands. Während die Schleuse I besonders schlank ausgebildet wurde, ist die Schleuse Uelzen II sehr massiv mit je vier übereinander angeordneten Sparbecken an jeder Seite. Die Schleuse ist 12,50 m breit, so dass Fahrzeuge mit einer Länge von bis zu 185 m und einer Breite von 11,45 m bequem passieren können.
Hundertwasserbahnhof Uelzen
Magischer Anziehungspunkt in Uelzen ist der märchenhaft anmutende „Hundertwasser-Bahnhof“. Nach den Plänen des Malers und Architekten Friedensreich Hundertwasser wurde der alte Backsteinbau im Rahmen der EXPO 2000 zu einem farbenprächtigen Kunstwerk umgestaltet. Seit seiner Erneuerung genießt er „Kultstatus“ und hat sich zu einem Magneten für Touristen entwickelt.
"Der schönste Bahnhof der Welt" – so ein häufiger Ausspruch der zahlreichen Besucher – ist eines der letzten Projekte, die der Wiener Künstler schuf. Auf den Dächern sprießen Sträucher; bunte Säulen und goldene Kugeln ziehen die Blicke auf sich. Im Inneren bezaubern phantasievolle Mosaike, schillernde Farben und die so typischen, abgerundeten Ecken. Licht und Raum schaffen eine ganz besondere Atmosphäre, die den Besuch dieses architektonischen Kunstwerks einmalig macht.
Wer also bereits schon in Uelzen ist oder dort in der Nähe ist, sollte auf jedenfall diesen Bahnhof einmal besuchen.